Bogdan Zdrojewski

Bogdan Zdrojewski (2010)
Marktplatzeröffnung im Freilichtmuseum Sanok durch Minister Zdrojewski, am 16. September 2011

Bogdan Andrzej Zdrojewski (* 18. Mai 1957 in Kłodzko) ist ein polnischer Politiker. Von 2007 bis 2014 war er Minister für Kultur und nationales Erbe in der Regierung von Donald Tusk.

Leben

Von 1964 bis 1972 besuchte Bogdan Zdrojewski die Adam-Mickiewicz-Grundschule Nr. 1 in Kłodzko. Anschließend ging er in seiner Heimatstadt auf das Berufsgymnasium (Liceum Zawodowe ), bevor seine Familie 1975 nach Breslau (Wrocław) umzog und er das dortige Berufsgymnasium Nr. 4 besuchte. Ab 1976 war er beim staatlichen Bahnunternehmen Polskie Koleje Państwowe angestellt, zuerst als Juniormaschinist im Bahnwerk Wrocław Brochów, von 1976 bis 1977 als Beamter (Adiunkt Kolei Państwowych). 1977 bis 1979 studierte er Betriebswirtschaftslehre, 1978 begann er eine Fachschulausbildung zum Fotografen, brach diese aber 1979 ab. 1979 bis 1983 studierte er an der Universität Breslau, die er mit einem Magister für Philosophie verließ. 1982, während seines Studiums, heiratete er, und im Jahr darauf wurde seine Tochter geboren, 1984 sein Sohn. Ebenfalls 1982 wurde er Mitglied des Unabhängigen Studentenverbandes (Niezależne Zrzeszenie Studentów) und blieb dies bis 1984. 1983 bis 1989 war er Angestellter am Lehrstuhl für Soziologie und Gemeinschaftspolitik an der Wirtschaftsakademie Breslau (Akademia Ekonomiczna we Wrocławiu). 1982 begann er auch sein Kulturstudium, das er 1987 mit einem Magister (mgr Kulturoznawstwa) abschloss. 1985 musste er diese Tätigkeit für seinen Wehrdienst unterbrechen, den er bei Kędzierzyn-Koźle in einer Artillerie-Abteilung leistete. 1989 wechselte er innerhalb der Breslauer Universität an das Institut für Soziologie. 1990 begann er ein Doktorandenstudium und wurde am 4. Juni 1990 Präsident der Stadt Breslau. Dies blieb er bis zum 1. September 2001. Parallel dazu war er von 1990 bis 2001 Mitglied des Gemeinderates, 1994 bis 1997 Mitglied des Aufsichtsrates der Kredyt Bank S.A. und 1997 bis 2000 Senator Polens. 2001 erhielt er einen Sitz im Sejm und zog auch in den folgenden Wahlperioden wieder in den Sejm ein. 2003 bis 2005 war er zudem Verwaltungsdirektor für Thyssen Polska. Am 5. Dezember 2006 wurde er Vorsitzender der Fraktion der Bürgerplattform (Platforma Obywatelska) im Sejm. Bei den Parlamentswahlen in Polen 2007 erhielt er in seinem Wahlbezirk Breslau 213.883 Stimmen.[1] Am 16. November 2007 wurde er als Kulturminister vereidigt.

Bei der Europawahl 2014 wurde er ins Europäische Parlament gewählt.

Zu den Hobbys von Bogdan Zdrojewski gehört das Fotografieren, seine Fotos hat er bei verschiedenen Ausstellungen vorgestellt.

Auszeichnungen

Bogdan Zdrojewski wurde durch Johannes Paul II. mit dem Orden des Heiligen Silvester ausgezeichnet. Der deutsche Bundespräsident verlieh ihm das Bundesverdienstkreuz I. Klasse.[2] Die Stadt Breslau verlieh ihm 2013 den Ehrenbürgertitel Civitate Wratislaviensi Donatus.[3] 2015 wurde ihm der japanische mehrfarbige Orden der Aufgehenden Sonne am Band verliehen.[4]

Literatur

  • Bogdan Zdrojewski in: Internationales Biographisches Archiv 12/2008 vom 18. März 2008, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

Commons: Bogdan Zdrojewski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website von Bogdan Zdrojewski
  • Interview der Welt mit Bogdan Zdrojewski vom 3. Dezember 2007 (deutsch)
  • Bogdan Zdrojewski in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments

Fußnoten

  1. Website des Sejm, Posłowie VI kadencij - Bogdan Zdrojewski
  2. Website des Ministerrates: Bogdan Zdrojewski (Memento vom 27. Mai 2009 im Internet Archive) (polnisch)
  3. www.wroclaw.pl: Zasłużeni dla Wrocławia (polnisch)
  4. 2015 Autumn Conferment of Decorations on Foreign Nationals, Internetseite des japanischen Außenministeriums (englisch)
Kabinett Tusk II (2011–2014)

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Personendaten
NAME Zdrojewski, Bogdan
ALTERNATIVNAMEN Zdrojewski, Bogdan Andrzej (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG polnischer Politiker, Mitglied des Sejm, Minister, MdEP
GEBURTSDATUM 18. Mai 1957
GEBURTSORT Kłodzko