Expo ’75

Expo ’75
Internationale Meeresausstellung Okinawa
Logo der Expo’75, entworfen 1972 von Kazumasa Nagai

Logo der Expo’75, entworfen 1972 von Kazumasa Nagai

Motto „The Sea We Would Like To See“
Allgemein
Ausstellungsfläche 101.17 ha
Besucherzahl 3.485.750
BIE-Anerkennung ja
Teilnahme
Länder 33 Länder
Ausstellungsort
Ort Okinawa Hontō
Gelände Aquapolis Welt-Icon26.691667127.875 26.691667127.875Koordinaten: 26° 41′ 30″ N, 127° 52′ 30″ O
Kalender
Eröffnung 20. Juli 1975
Schließung 18. Januar 1976
Zeitliche Einordnung
Vorgänger Expo 70
Nachfolger Expo 86

Die International Ocean Exposition (jap. 沖縄国際海洋博覧会, Okinawa kokusai kaiyō hakurankai, dt. „Internationale Meeresausstellung Okinawa“) mit dem Thema „The Sea We Would Like To See“ fand vom 20. Juli 1975 bis 18. Januar 1976 in der Stadt Motobu auf der japanischen Insel Okinawa Hontō statt. Sie war damit 183 Tage lang geöffnet.

Die Unterwasser-Weltausstellung wurde zu einem Markstein in der Geschichte dieser Entwicklung. Japan gab hier mit einem enormen Kostenaufwand einen Überblick über sämtliche Bereiche der Unterwassertechnologie und Meereserschließung. Bei dem großen Ideenreichtum der Japaner wurde diese Ausstellung ebenso ungewöhnlich und interessant wie auch amüsant.

Aufbau

Lageplan der Expo’75.
Aquapolis, 1977
Gedenkmünzen von 1975, 100 Yen

Das Ausstellungsgelände lag in der Stadt Motobu, zwischen den beiden Dörfern Nakajin und Nago, auf der gleichnamigen Halbinsel, 80 Kilometer nördlich von Naha, der größten Stadt von Okinawa.

Die Ausstellung zeigte in 4 Arealen die verschiedensten neuen Technologien zur Nutzbarmachung des Meeres und seiner Besiedlung. Die Areale waren bezeichnet mit „Ships“, „Peoples and History“, „Science and Technology“ und „Fish“.

Außerdem wurde von dem japanischen Architekten Kiyonori Kikutake eine Aquapolis genannte Meeresstadt in einem Abstand von 200 Meter vor der Küste errichtet. Die Baukosten dafür betrugen 12,3 Mrd. Yen (damals rd. 100 Mio. DM),[1] wobei die Meeresstadt während der Ausstellung von etwas mehr als 2 Millionen besucht wurde.[2]

Über dreißig Nationen waren mit einem Stand vertreten, darunter befanden sich Australien, Brasilien, Bulgarien, Kamerun, Kanada, Ägypten, Deutsche Demokratische Republik, Guatemala, Ungarn, Iran, Italien, Korea, Malta, Monaco, Marokko, Philippinen, Spanien, Arabische Emirate, UdSSR, England, USA und Uruguay.

Während der Expo’75 fanden an dem nahegelegenen Strand verschiedene Shows und Segel-Wettbewerbe statt. Das Messegelände war auch das Ziel einer Einhandsegler-Regatta, die am 21. September 1975 in San Francisco gestartet wurde, sowie eine Station des Yachtrennes Los Angeles nach Hawaii. Kronprinz Akihito und seine Gattin Michiko entkamen im Juli 1975 bei einem Besuch auf Okinawa im Rahmen der Expo am Himeyuri-Mahnmal nur knapp einem Molotow-Attentat von drei Linksradikalen.[3] Beide blieben unverletzt.

Die Expo’75 war offiziell von dem Bureau International des Expositions (BIE) in Paris als Spezial-Ausstellung mit dem Schwerpunkt „Ozeane“ zugelassen.

Nach Veranstaltungsende wurde das Gelände zum „Staatlichen Erinnerungspark Okinawa“ (国営沖縄記念公園, kokuei Okinawa kinen kōen, engl. Ocean Expo Park). Die Aquapolis wurde bis November 1993 betrieben, als sie wegen stark zurückgegangener Besucherzahlen geschlossen wurde. Im Jahr 2000 wurde sie schließlich nach Shanghai zur Verschrottung gebracht.[2]

Literatur

  • Ausstellungskatalog zur Expo’75.
  • Hass, Hans: Wohnen im Meer. Von der Unterwasser-Villa zur schwimmenden Stadt. Fernsehfilm, ARD/ORF 1976.

Weblinks

Commons: Expo 1975 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Expo 1975. Bureau International des Expositions (englisch). Abgerufen am 23. März 2017. 
  • Website des Ocean Expo Park (japanisch, englisch, chinesisch, koreanisch)

Einzelnachweise

  1. Zeitreihe WJ5014: Devisenkurse der Frankfurter Börse / 100 JPY = ... DM / Japan. Deutsche Bundesbank, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. März 2012; abgerufen am 31. August 2010. 
  2. a b アクアポリス:漂流の果ての寂しい末路. Okinawa Times, 24. Oktober 2000, archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 31. August 2010 (japanisch). 
  3. Post-Reversion Okinawa and U.S.-Japan Relations (PDF; 2,0 MB), in: U.S.-Japan Alliance Affairs Series, Seite 72, Mai 2004
BIE-registrierte
Weltausstellungen

London 1851 • Paris 1855 • London 1862 • Paris 1867 • Wien 1873 • Philadelphia 1876 • Paris 1878 • Melbourne 1880 • Barcelona 1888 • Paris 1889 • Chicago 1893 • Brüssel 1897 • Paris 1900 • St. Louis 1904 • Lüttich 1905 • Mailand 1906 • Brüssel 1910 • Turin 1911 • Gent 1913 • San Francisco 1915 • Philadelphia 1926 • Barcelona 1929 • Chicago 1933 • Brüssel 1935 • Paris 1937 • New York 1939 • Port-au-Prince 1949 • Brüssel 1958 • Seattle 1962 • Montreal 1967 • Osaka 1970 • Sevilla 1992 • Hannover 2000 • Shanghai 2010 • Mailand 2015 • Dubai 2020 • Osaka 2025 • Riad 2030

BIE-anerkannte
internationale Ausstellungen

Stockholm 1936 • Helsinki 1938 • Lüttich 1939 • Paris 1947 • Stockholm 1949 • Lyon 1949 • Lille 1951 • Jerusalem 1953 • Rom 1953 • Neapel 1954 • Turin 1955 • Helsingborg 1955 • Beit Dagan 1956 • Berlin 1957 • Turin 1961 • München 1965 • San Antonio 1968 • Budapest 1971 • Spokane 1974 • Okinawa 1975 • Plowdiw 1981 • Knoxville 1982 • New Orleans 1984 • Plowdiw 1985 • Tsukuba 1985 • Vancouver 1986 • Brisbane 1988 • Plowdiw 1991 • Genua 1992 • Daejeon 1993 • Lissabon 1998 • Nagoya 2005 • Saragossa 2008 • Yeosu 2012 • Astana 2017 • Belgrad 2027

BIE-anerkannte
Gartenbauausstellungen

Rotterdam 1960 • Hamburg 1963 • Wien 1964 • Paris 1969 • Amsterdam 1972 • Hamburg 1973 • Wien 1974 • Montreal 1980 • Amsterdam 1982 • München 1983 • Liverpool 1984 • Osaka 1990 • Den Haag und Zoetermeer 1992 • Stuttgart 1993 • Kunming 1999 • Haarlemmermeer 2002 • Rostock 2003 • Chiang Mai 2006/07 • Venlo 2012 • Antalya 2016 • Berlin 2017 • Peking 2019 • Almere 2022 • Doha 2023

Abgesagt

Lyon 1914 • Rom 1942 • Wien und Budapest 1995 • Manila 2002 • Seine-Saint-Denis 2004 • Buenos Aires 2023

Nicht anerkannt

New York 1853 • Sydney 1879 • Glasgow 1888 • Berlin 1896 • Buffalo 1901 • Turin 1902 • San Diego 1915 • Rio de Janeiro 1922 • London 1924 • Paris 1925 • New York 1964