Hämorrhagische Diathese

Klassifikation nach ICD-10
D65-D69 Koagulopathien, Purpura und sonstige hämorrhagische Diathesen
D68.3- Hämorrhagische Diathese durch Antikoagulanzien und Antikörper
D68.31 Hämorrhagische Diathese durch Vermehrung von Antikörpern gegen Faktor VIII
D68.32 Hämorrhagische Diathese durch Vermehrung von Antikörpern gegen sonstige Gerinnungsfaktoren
D68.33 Hämorrhagische Diathese durch Cumarine (Vitamin-K-Antagonisten)
D68.34 Hämorrhagische Diathese durch Heparine
D68.35 Hämorrhagische Diathese durch sonstige Antikoagulanzien
D68.38 Sonstige hämorrhagische Diathese durch sonstige und nicht näher bezeichnete Antikörper
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Unter einer hämorrhagischen Diathese versteht man eine krankhaft gesteigerte Blutungsneigung („Blutungsübel“). Sie ist eine spezifische Form der Diathese. Symptome einer hämorrhagischen Diathese kann jede abnormale Blutung sein wie z. B. eine verlängerte Blutungszeit (> 6 Min.), Blutergüsse (Hämatome) ohne Gewalteinwirkung oder nach Bagatellverletzungen, Zahnfleischbluten und Blutungen im Verdauungstrakt oder in den Gelenken. Ursachen einer hämorrhagischen Diathese können Antikoagulanzien, Antikörper, Cumarine und/oder Heparine sein.

Krankheiten, die mit vermehrter Blutungsneigung einhergehen, sind vor allem

  • Störungen der Blutgerinnung (Koagulopathien) (ca. 20 %)
  • Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombopenie) oder Erkrankungen der Blutplättchen (Thrombozytopathie) (ca. 70 %)
  • Erkrankungen der Blutgefäße (vaskuläre hämorrhagische Diathesen) (ca. 10 %), zum Beispiel bei:
  • selten Vergiftungen mit Blutgerinnungshemmern (Rattengifte aus der Gruppe der Cumarine, etwa Bromadiolon oder Difenacoum).

Ferner gibt es sehr seltene Syndrome mit vermehrter Blutungsneigung wie hereditärer kombinierter Mangel an Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren.

Siehe auch

Literatur

  • S2k-Leitlinie Thrombozytopathien der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH). In: AWMF online (Stand 2012)