Helmut Tischlinger

Helmut Tischlinger (* 1946)[1] ist ein deutscher Pädagoge und Paläontologe. Er lebt in Stammham und war hauptberuflich als Lehrer im Landkreis Eichstätt tätig.

Seit 1970 ist er ehrenamtlicher Mitarbeiter des Jura-Museums Eichstätt. Er veröffentlicht besonders zur Paläontologie der jurassischen Solnhofener Plattenkalke (z. B. zur Weichteilerhaltung bei Flugsauriern) sowie zur Geologie der südlichen Frankenalb, ist aber auch Co-Autor geologischer Wanderführer anderer Regionen Deutschlands. Tischlinger ist vor allem bekannt für seine Fotografien von Solnhofen-Fossilien (auch im UV-Wellenlängenbereich),[2][3] darunter auch fast alle Exemplare von Archaeopteryx. Die entsprechende Technik hat er 15 Jahre lang entwickelt.

Darüber hinaus forschte Tischlinger auch zum kambrischen Burgess-Schiefer in Kanada und zur eozänen Fossillagerstätte Monte Bolca in Italien.

Auszeichnungen

Publikationen (Auswahl)

  • Helmut Tischlinger: Die oberjurassischen Plattenkalke von Daiting. In: Werner K. Weidert (Hrsg.): Klassische Fundstellen der Paläontologie. Band 4. Goldschneck-Verlag, Weinstadt, 2001, Seiten 139–151, ISBN 978-3-926-1-2932-1.
  • Ursula B. Göhlich, Helmut Tischlinger, Luis M. Chiappe: Juravenator starki (Reptilia, Theropoda), ein neuer Raubdinosaurier aus dem Oberjura der Südlichen Frankenalb (Süddeutschland). Skelettanatomie und Weichteilbefunde. In: Archaeopteryx, Band 24, 2006, Seiten 1–26.
  • Gloria Arratia, Hans-Peter Schultze, Helmut Tischlinger, Günter Viohl (Hrsg.): Solnhofen. Ein Fenster in die Jurazeit. Band 1. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 2015, ISBN 978-3-89937-075-1.
  • Gloria Arratia, Hans-Peter Schultze, Helmut Tischlinger, Günter Viohl (Hrsg.): Solnhofen. Ein Fenster in die Jurazeit. Band 2. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 2015, ISBN 978-3-89937-085-0.

Heimatbücher
Tischlinger verfasste Beiträge – zumeist zur Erd- und Landschaftsgeschichte – für folgende lokalhistorische Bücher über Marktgemeinden des Landkreises Eichstätt:

  • Nassenfels. 1900 Jahre Römerort. Beiträge zur Natur- und Kulturgeschichte des mittleren Schuttertales. Hercynia-Verlag, Kipfenberg, 1986, ISBN 3925063064.
  • Dollnstein. 600 Jahre Markt. Natur, Kultur, Geschichte, Gegenwart. Hercynia-Verlag, Kipfenberg, 1987, ISBN 3-925063-09-9.
  • Pförring. 1850 Jahre Römerort. Hercynia-Verlag, Kipfenberg, 1992, ISBN 978-3-925-06326-8
  • Hepberg. Beiträge zur Natur- und Kulturgeschichte des Hepberger Umlandes. Hercynia-Verlag, Kipfenberg, 1994, ISBN 978-3-925-06336-7.
  • Titting. Beiträge zur Natur- und Kulturgeschichte des mittleren Anlautertals. Hercynia-Verlag, Kipfenberg, 1999, ISBN 978-3-925-06344-2.
  • Kösching I und Kösching II. 3 K-Verlag, Kösching, 2010, ISBN 978-3-924-94074-4.

Wanderführer

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Biografie nach Werner K. Weidert (Hrsg.): Klassische Fundstellen der Paläontologie. Band 4, 2001, Goldschneck Verlag
  2. Helmut Tischlinger- the King of UV, Blog von David Hone, 2008
  3. Stephanie Wilcke, Zu schön zum Fliegen, Donaukurier, 2. Juli 2014
Normdaten (Person): GND: 1165695553 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 198940621 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Tischlinger, Helmut
KURZBESCHREIBUNG deutscher Paläontologe
GEBURTSDATUM 1946