Lucy Tyler-Sharman

Lucy Tyler-Sharman
Zur Person
Geburtsdatum 6. Juni 1965
Nation Australien Australien
Disziplin Bahn
Karriereende 1998/2000
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
1996 Bronze – Punktefahren
Letzte Aktualisierung: 7. Oktober 2017

Lucy Tyler-Sharman, geb. Lucy Tyler (* 6. Juni 1965 in Louisville, Kentucky), ist eine ehemalige australische Bahnradsportlerin und heutige Trainerin.

Sportliche Laufbahn

Von Kind an war Lucy Tyler sehr sportbegeistert, sie schwamm und betrieb Triathlon. Ab 1988 war sie im Bahnradsport aktiv. Beim Training in Australien lernte die gebürtige US-Amerikanerin ihren ersten Mann, den Radsportler Martin Vinnicombe kennen, der in den 1980er Jahren einer der erfolgreichsten Bahnradfahrer Australiens war.

Während eines Trainings des Ehepaars im US-amerikanischen Trexlertown wurde Vinnicombe positiv auf Doping getestet, was das Ende seiner Karriere bedeutete; seine Frau zog im Jahr darauf nach Australien, nahm die australische Staatsbürgerschaft an und wurde 1993 australische Meisterin im Scratch und Sprint. Die Ehe mit Vinnicombe wurde geschieden; 1995 heiratete Lucy Tyler den australischen Radsportler Graham Sharman, Vize-Weltmeister im Teamsprint von 1998. Auch Sharman wurde 2001 des Dopings überführt und gesperrt.[1] Die Ehe zwischen Lucy Tyler und Graham Sharman wurde 2005 geschieden.[2]

1996 wurde Lucy Tyler-Sharman Zweite in der Einerverfolgung bei der Bahn-WM in Manchester und errang Bronze im Punktefahren bei den Olympischen Spielen in Atlanta. Für das Straßenrennen war sie kurzfristig nominiert und der Fahrerin Kathryn Watt vorgezogen worden, eine Entscheidung, die diese gerichtlich erfolgreich anfocht. 1998 in Bordeaux wurde Lucy Tyler-Sharman Weltmeisterin in der Einerverfolgung. Im selben Jahr erhielt sie die Sir Hubert Opperman Trophy („Oppy Oscar“), benannt nach dem legendären australischen Radsport-Star Hubert Opperman, für die beste Leistung des Jahres im australischen Sport.[3]

Bei den Commonwealth Games 1998 wurde Lucy Tyler-Sharman im Halbfinale der Einerverfolgung geschlagen; sie erhob schwere Vorwürfe gegen Trainer und Teamleitung, insbesondere gegen den Mechaniker, der ihr Fahrrad sabotiert habe. Daraufhin wurde sie aus dem Team ausgeschlossen und nach Hause geschickt. Sie ist die einzige australische Sportlerin, die jemals von einem Wettbewerb weggeschickt wurde.

Vor den Olympischen Spielen 2000 in Sydney finanzierte der australische Radsportverband Lucy Tyler-Sharman ein Flugticket aus den USA nach Australien, damit sie an den nationalen Meisterschaften zur Qualifikation teilnehmen konnte; eine Entscheidung, die umstritten war.[4] Angesichts der Opposition anderer Fahrer gab sie das Ticket jedoch zurück und kündigte an, sich für das US-amerikanische Olympia-Team zu qualifizieren, was ihr aber nicht gelang.

Lucy Tyler lebt heute unter ihrem Geburtsnamen in Pennsylvania und arbeitet als Trainerin.

Erfolge

1993
  • US-amerikanische Meisterin – Sprint, 1000-Meter-Zeitfahren
1995
  • Australische Meisterin – Sprint, 500-Meter-Zeitfahren, Verfolgung, Scratch, Punktefahren
1996
1998
  • Lucy Tyler-Sharman in der Datenbank von Radsportseiten.net

Einzelnachweise

  1. Ralf Meutgens (Hrsg.): Doping im Radsport. Delius Klasing, Kiel 2007, ISBN 978-3-7688-5245-6, S. 276.
  2. Radsportseiten.net: Memo von Lucy Tyler
  3. Western Australian Sports Organisation: ANZ Sports Star Awards - Previous Winners (Memento vom 30. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 16. Februar 2013
  4. ABC.net.au: „Lucy Tyler Sharman returns“ abgerufen am 14. Februar 2010 (englisch)

1958 Ljubow Kotschetowa | 1959, 1960, 1962, 1963 Beryl Burton | 1961, 1964, 1965, 1966 Yvonne Reynders | 1967, 1970–1974 Tamara Garkuschina | 1968, 1969 Raissa Obodowskaja | 1975, 1976, 1978, 1979 Keetie van Oosten-Hage | 1977 Wera Kusnezowa | 1980, 1981 Nadeschda Kibardina | 1982, 1984, 1985, 1987, 1993, 1995 Rebecca Twigg | 1983 Connie Carpenter-Phinney | 1986, 1988, 1989 Jeannie Longo-Ciprelli | 1990, 2001–2003 Leontien Zijlaard-van Moorsel | 1991 Petra Rossner | 1994, 1996, 1999 Marion Clignet | 1997 Judith Arndt | 1998 Lucy Tyler-Sharman | 2000 Yvonne McGregor | 2004 Sarah Ulmer | 2005 Katie Mactier | 2006, 2007, 2010, 2011, 2013 Sarah Hammer | 2008 Rebecca Romero | 2009, 2012 Alison Shanks | 2014 Joanna Rowsell | 2015, 2016 Rebecca Wiasak | 2017, 2018, 2020, 2023 Chloé Dygert | 2019 Ashlee Ankudinoff | 2021 Lisa Brennauer | 2022 Franziska Brauße

Australische Meisterinnen im Sprint

1995 Lucy Tyler-Sharman | 1997–2000 Michelle Ferris | 1999 Lyndelle Higginson | 2001, 2002, 2003, 2007 Kerrie Meares | 2004, 2005, 2006, 2009, 2011, 2012, 2014, 2015, 2016 Anna Meares | 2008, 2010 Kaarle McCulloch | 2013, 2017, 2018 Stephanie Morton | 2019 Caitlin Ward

Die Resultate sind unvollständig.

US-amerikanische Meisterinnen im Sprint

1967, 1968 Nancy Burghart | 1970 Jeanne Kloska | 1971, 1973, 1976, 1981 Sheila Young | 1972, 1974, 1975, 1977–1980 Sue Novara | 1982, 1983, 1985, 1987–1989, 1992, 1994–1996 Connie Paraskevin-Young | 1984 Rebecca Twigg | 1986 Maria Wisser | 1990, 1991 Renee Duprel | 1993 Lucy Tyler-Sharman | 1997 Nicole Reinhart | 2005–2007 Jennie Reed | 2008 Cari Higgins | 2011 Dana Feiss | 2012 Christin Walker | 2013 Tela Crane | 2014 Melissa Erickson | 2015, 2017, 2018 Madalyn Godby | 2016, 2019, 2022 Mandy Marquardt

Die Resultate sind nicht vollständig.

Personendaten
NAME Tyler-Sharman, Lucy
ALTERNATIVNAMEN Tyler, Lucy
KURZBESCHREIBUNG australische Radrennfahrerin
GEBURTSDATUM 6. Juni 1965
GEBURTSORT Louisville, Kentucky, Vereinigte Staaten