Mecklenburg-Schwerin

Mecklenburg-Schwerin
Wappen Flagge
Wappen des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin Flagge Mecklenburg-Schwerins
Lage im Deutschen Reich
Lage des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin im Deutschen Kaiserreich
Landeshauptstadt Schwerin
Regierungsform Monarchie, Republik
Staatsoberhaupt 1621–1815: (regierender) Herzog, 1815–1918: Großherzog, 1919–1933: Staatsminister
Dynastie Obotriten
Bestehen 1621–1701, 1701–1934
Fläche 13.127 km²
Einwohner 639.958 (1910)
Bevölkerungsdichte 49 Einwohner/km²
Entstanden aus Mecklenburg (als Landesteil)
Aufgegangen in Land Mecklenburg
Stimmen im Bundesrat 2 Stimmen
Kfz-Kennzeichen M I
Karte
Mecklenburg-Schwerin
Das Schweriner Schloss, Hauptresidenz des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, später Sitz des demokratisch gewählten Landtags

Das (Teil-)Herzogtum Mecklenburg-Schwerin war über Jahrhunderte eine wesentliche Teilherrschaft im Besitz der Herzöge zu Mecklenburg (ab 1815 Großherzöge von Mecklenburg). Zugleich blieb Mecklenburg-Schwerin bis zum Ende der Monarchie Teil und administrative Einheit des mecklenburgischen Gesamtstaates.

Umgangssprachlich bezeichnete man zu verschiedenen Zeiten als Mecklenburg-Schwerin die Summe verschiedener Teilherrschaften unter der Regentschaft der gleichnamigen Linie des mecklenburgischen Fürstenhauses, zuletzt das 1701 formierte (Teil-)Herzogtum, ab 1815 (Teil-)Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, das 1918 als Freistaat Mecklenburg-Schwerin erstmals politische Selbständigkeit erlangte. 1934 erfolgte unter nationalsozialistischem Druck die Wiedervereinigung der beiden Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg, das nach geringfügigen Gebietsbereinigungen heute den größeren Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern bildet.

Mecklenburg-Schwerin (1701–1918)

Geschichte

Am Ende eines mehr als fünfjährigen Thronfolgestreits der mecklenburgischen Dynastie wurde das (Teil-)Herzogtum Mecklenburg-Schwerin 1701 ein weiteres Mal neu formiert. Gründungsurkunde für diese letzte politische und territoriale Struktur stellte ein Hausvertrag dar, der die Dritte mecklenburgische Hauptlandesteilung besiegelte und als Hamburger Vergleich in die Landesgeschichte einging. Während der Landesteil Mecklenburg-Strelitz durch diesen Vertrag vom 8. März 1701 neu formiert wurde, wurden große Teile des früheren Landesteils Mecklenburg-Güstrow dem früheren Landesteil Mecklenburg-Schwerin beigelegt. Beide Territorien in Summe bezeichnete man fortan wiederum als Mecklenburg-Schwerin, obgleich die Gebietsstände im Vergleich zu früheren Situation durchaus nicht deckungsgleich waren.

Im Inneren des neuen Landesteils waren die einzelnen Teilherrschaften in der Hand der regierenden Linie der Dynastie weiterhin von Bestand und verschmolzen nicht zu einem neuen Ganzen. Die Staatskalender von Mecklenburg-Schwerin bildeten diese fortbestehenden Territorialstrukturen innerhalb des Schwerinschen Landesteils noch lange ab.

Die 1701 getroffenen Festlegungen hatten mit geringfügigen Veränderungen bis zum Ende der Monarchie Bestand. Unterbrochen wurde die Kontinuität lediglich durch eine kurze Zwischenphase von 1848 bis 1850, in welcher der Landesteil Mecklenburg-Schwerin den ersten Schritt zu einem modernen Verfassungsstaat mit konstitutioneller Monarchie vollzog und damit schließlich scheiterte.

Regenten

Titel: Herzog zu Mecklenburg (ab 1815: Großherzog von Mecklenburg), Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr.

  • 1701–1713: Friedrich Wilhelm (I.)
  • 1713–1747: Karl Leopold, 1728 zugunsten seines Bruders Christian Ludwig II. entmachtet
  • 1728–1747: Christian Ludwig II., infolge der Reichsexekution gegen seinen Bruder ab 1728 Landesadministrator, 1733 Kaiserlicher Kommissarius
  • 1747–1756: Christian Ludwig II., seit dem Tod des Bruders Karl Leopold auch de jure Regent
  • 1756–1785: Friedrich (der Fromme)
  • 1785–1837: Friedrich Franz I., ab 1815 Großherzog
  • 1837–1842: Paul Friedrich
  • 1842–1883: Friedrich Franz II.
  • 1883–1897: Friedrich Franz III.
  • 1897–1918: Friedrich Franz IV., bis 1901 unter Vormundschaft

Politik

Der Hamburger Vergleich vom 8. März 1701 hatte zwar versucht, den Regenten beider mecklenburgischer Landesteile eine Friedenspflicht, die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten des jeweils anderen Landesteils und einvernehmliches Handeln in allen außenpolitischen Fragen zu verordnen. Die Praxis sah jedoch anders aus. Besonders in den ersten Jahrzehnten der Koexistenz verstießen die Landesherren gegen die Abmachungen. Die 1701 definierte politische Vorrangstellung der (Groß-)Herzöge aus Mecklenburg-Schwerin gab wiederholt Anlass zu Differenzen. Unklare Rechtszustände, gepaart mit politischem Kräftemessen zwischen Landesherrn und vereinten Landständen um Machtpositionen im mecklenburgischen Gesamtstaat führten Mecklenburg 1752/53 ein weiteres Mal an den Rand eines Bruderkriegs. Erst der „Landesgrundgesetzliche Erbvergleich“ von 1755, gleichsam fast eine Kapitulationserklärung der Landesherrschaft, bewirkte eine Beruhigung der Situation und lieferte die Basis für das eher friedliche Nebeneinander beider Landesteile bis zum Sturz der mecklenburgischen Monarchie 1918.

Verfassung, Landtag:

Als nur beschränkt autonomer Teil des Gesamtstaates Mecklenburg besaß Mecklenburg-Schwerin kein eigenes Parlament. Der ständische Landtag in Mecklenburg war eine gemeinsame Einrichtung und als höchste politische Instanz gleichermaßen für beide Landesteile von Mecklenburg zuständig.

Der ordentliche Landtag des mecklenburgischen Gesamtstaates trat einmal im Jahr abwechselnd in Sternberg (für das alte Herzogtum Schwerin) und Malchin (für das alte Herzogtum Mecklenburg-Güstrow) zusammen. Zur Entscheidungsfindung war es jedoch üblich, dass die Ritter- und Landschaft von Mecklenburg-Schwerin unabhängig davon eigene vorbereitende Versammlungen, Konvente genannt, abhielt, die jedoch keine politischen Befugnisse besaßen und nur der Repräsentation und Meinungsbildung dienten.

Ein modernes, aus gewählten Mitgliedern bestehendes Parlament, hat es zu Zeiten der Monarchie in Mecklenburg nur in einer kurzen Zwischenphase im Zuge der Revolution 1848/49 gegeben. Nachdem sich der Landesteil Mecklenburg-Strelitz aus dem demokratischen Erneuerungsprozess verabschiedet hatte, wurde 1849 das Staatsgrundgesetz für Mecklenburg-Schwerin verkündet, mit dem eine konstitutionelle Monarchie mit einem Zweikammernparlament auf den Weg gebracht werden sollte. Nach dem Scheitern der Revolution wurde auf Betreiben von Mecklenburg-Strelitz und auf Druck Preußens mit dem Freienwalder Schiedsspruch 1850 der alte Rechtszustand wiederhergestellt.

Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Bestrebungen der Großherzöge und ihrer Staatsminister, dem Land eine moderne Verfassung zu verordnen. Alle derartigen Versuche scheiterten regelmäßig am Widerstand der Stände.

Für den im November 1918 einzuberufenden Landtag hatte Großherzog Friedrich Franz IV. mit seinem Staatsminister Adolf Langfeld die Verkündung einer neuen Verfassung vorbereitet. Rechtsgrundlage der Einführung sollte das mittelalterliche Recht des Landesherrn sein, in Notsituationen Gesetze aus eigener Hand zu erlassen. Durch das Aussterben der Linie Mecklenburg-Strelitz im thronfolgefähigen Mannesstamm wenige Monate zuvor war die Situation dafür günstig. Die Novemberrevolution beseitigte auch in Mecklenburg die Monarchie und machte diese Pläne überflüssig.

Verwaltung

Eine moderne Verwaltungsgliederung, wie sie z. B. in Preußen nach den Freiheitskriegen eingeführt wurde, hat es in den mecklenburgischen (Groß-)Herzogtümern nie gegeben.

Regierung

Siegelmarke Cabinet Seiner Königlichen Hoheit des Grossherzogs von Mecklenburg Schwerin

Als Folge der 1848er Revolution entstanden in Mecklenburg-Schwerin neue Behördenstrukturen der Landesverwaltung. Seit 15. Oktober 1849 bestand als großherzogliche Regierung ein (Gesamt-)Ministerium mit Sitz in Schwerin, das ab 1853 als Staats-Ministerium bezeichnet wurde. Es bestanden vier Ministerien:[1]

1. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten (Außenministerium)
2. Ministerium des Innern (Innenministerium)
3. Ministerium der Finanzen (Finanzministerium)
4. Ministerium für die Justiz (Justizministerium)

Den Ministerien standen als Einzelleiter Staatsminister (Nr. 1., 2.) bzw. Staatsräte (Nr. 3., 4.) vor. Den Vorsitz im Gesamtministerium führte ein Staatsminister (einem Ministerpräsidenten vergleichbar), der als Fachministerien in Personalunion üblicherweise das Außen- und das Innenministerium leitete.

Das Militär stand unter der Leitung des Großherzoglichen Militärdepartements, dessen Chef, ein General, bei der Beratung militärischer Angelegenheiten Sitz und Stimme im Staatsministerium hatte.

Als oberste Kirchenbehörden von Mecklenburg-Schwerin trat 1848 der Oberkirchenrat an die Stelle des Konsistoriums mit Sitz in Schwerin. Der Oberkirchenrat stand unter der Oberaufsicht des Justizministeriums, Abteilung für die geistlichen Angelegenheiten, und war Landesherrn in seiner Eigenschaft als Oberbischof unmittelbar unterstellt.

Nicht zum Staatsministerium gehörte der so genannte Hof-Etat bzw. das Ministerium des Großherzoglichen Hauses, das alle Aufgaben des Hof-Staats- und Marschall-Amtes wahrnahm und nicht Teil der Regierung war.

Geheimerratspräsidenten, (Staats-)Minister

Amtsbezeichnung(en): bis 1837 Geheimerratspräsident und (erster) Minister; 1837–1840: erster Minister; ab 1850: Präsident des (Gesamt-)Staatsministeriums[2]

Gliederung

Wie der mecklenburgische Gesamtstaat gliederte sich auch Mecklenburg-Schwerin nach Besitzstrukturen in

Dazu kamen noch die drei Landesklöster Dobbertin, Malchow und Ribnitz mit jeweils ausgedehntem Grundbesitz, die allesamt in Mecklenburg-Schwerin lagen. Seit der Reformation dienten sie als Damenstifte der Ritter- und Landschaft zur Versorgung unverheirateter Töchter des einheimischen Adels.

Alle diese Besitzstrukturen brachten eigene Verwaltungsstrukturen hervor: domaniale und ritterschaftliche und Klosterämter. Unter den Städten besaß die Seestadt Rostock einen Sonderstatus. Wismar als zweite Seestadt in Mecklenburg-Schwerin, kehrte erst ab 1803 aus schwedischer Verwaltung in den mecklenburgischen Landesverband zurück. Von den drei altmecklenburgischen Vorderstädten lagen zwei in Mecklenburg-Schwerin (Güstrow, Parchim). Sie hatten Vertretungsfunktionen für alle landtagsfähigen Landstädte im mecklenburgischen Staat und besaßen besondere Vorrangstellung.

Städte

Hauptstadt:

Seestädte:

  • Rostock
  • Wismar

Vorderstädte:

Ritterschaftliche Kreise

Bis 1918 bestanden in Mecklenburg-Schwerin zwei der drei ritterschaftlichen Kreise des mecklenburgischen Gesamtstaates. Der Kreis Wenden (oder der wendische Kreis) bestand aus den ritterschaftlichen Gebieten in den übernommenen Teilen Mecklenburg-Güstrows und der mecklenburgische Kreis bildete sich aus den ritterschaftlichen Gebieten im übrigen Teil Mecklenburg-Schwerins.

Ämter

(DA = Domanialamt; RA = Ritterschaftliches Amt; KA = Klosteramt)

  1. Amt Boizenburg (DA)
  2. Amt Boizenburg (RA)
  3. Amt Bukow (RA)
  4. Amt Bukow (in Neubukow) (DA)
  5. Amt Bützow-Rühn (DA)
  6. Amt Crivitz (DA)
  7. Amt Crivitz (RA)
  8. Amt Dargun-Gnoien-Neukalen (DA)
  9. Amt Dobbertin (KA)
  10. Amt Doberan (DA)
  11. Amt Dömitz (DA)
  12. Amt Gadebusch (RA)
  13. Amt Gadebusch-Rehna (DA)
  14. Amt Gnoien (RA)
  15. Amt Goldberg (RA)
  16. Amt Grabow (RA)
  17. Amt Grabow-Eldena (DA)
  18. Amt Grevesmühlen (RA)
  19. Amt Grevesmühlen-Plüschow (DA)
  20. Amt Güstrow (RA)
  21. Amt Güstrow-Rossewitz (DA)
  22. Amt Hagenow-Toddin-Bakendorf-Lübtheen (DA)
  23. Amt Ivenack (RA)
  24. Amt Lübz (RA)
  25. Amt Lübz-Marnitz (DA)
  26. Amt Malchow (KA)
  27. Amt Mecklenburg (RA)
  28. Amt Neukalen (RA)
  29. Amt Neustadt (DA)
  30. Amt Neustadt (RA)
  31. Amt Plau (RA)
  32. Amt Ribnitz (DA)
  33. Amt Ribnitz (KA)
  34. Amt Ribnitz (RA)
  35. Amt Schwaan (DA)
  36. Amt Schwaan (RA)
  37. Amt Schwerin (RA)
  38. Amt Stavenhagen (DA)
  39. Amt Stavenhagen (RA)
  40. Amt Sternberg (RA)
  41. Amt Toitenwinkel zu Rostock (DA)
  42. Amt und Stiftsamt Schwerin (DA)
  43. Amt Warin-Neukloster-Sternberg-Tempzin (DA)
  44. Amt Wismar-Poel-Mecklenburg-Redentin (DA)
  45. Amt Wittenburg (RA)
  46. Amt Wittenburg-Walsmühlen-Zarrentin (DA)
  47. Amt Wredenhagen (RA)
  48. Amt Wredenhagen (in Röbel) (DA)

Verwaltungsgliederung mit Einwohner 1871[5]

Stadt Einwohner 1871
Boizenburg 3.883
Brüel 2.012
Bützow-Rühn 4.682
Crivitz 3.068
Dömitz 2.663
Gadebusch 2.500
Gnoien 3.408
Goldberg 2.938
Grabow 4.947
Grevesmühlen 4.218
Güstrow 10.753
Hagenow 3.859
Krakow 2.119
Kröpelin 2.327
Laage i. Mecklenburg 2.075
Lübz 2.546
Malchin 5.181
Malchow 3.324
Marlow 2.058
Neubukow 1.821
Neukalen 2.455
Neustadt i. Mecklenburg 1.665
Parchim 10.019
Penzlin 2.683
Plau 4.336
Rehna 2.480
Ribnitz 4.525
Röbel/Müritz 3.774
Rostock 37.934
Schwaan 3.377
Schwerin 26.934
Stavenhagen 2.497
Sternberg 2.726
Sülze 2.492
Tessin 2.794
Teterow 5.279
Waren/Müritz 6.201
Warin 1.773
Wismar 15.073
Wittenburg 3.513
Domanialamt (ggf. Sitz) Einwohner 1871
Bakendorf 1.033
Boizenburg 6.125
Bützow 4.675
Bukow (in Neubukow) 4.880
Crivitz 6.867
Dargun 6.425
Doberan 13.587
Dömitz 8.388
Eldena 2.292
Gadebusch 2.881
Gnoien 735
Goldberg 4.155
Grabow 14.749
Grevesmühlen 6.495
Güstrow 8.550
Hagenow 9.883
Lübtheen 4.716
Lübz 7.978
Marnitz 2.280
Mecklenburg 3.086
Neukalen 879
Neukloster 4.175
Neustadt (Mecklenburg) 10.079
Plau 2.104
Vogtei Plüschow 795
Redentin 2.619
Rehna 2.318
Ribnitz 7.503
Rossewitz 1.272
Rühn 2.856
Schwaan 5.314
Schwerin 12.051
Stiftsamt Schwerin 2.812
Stavenhagen 4.483
Sternberg 2.347
Sülze 983
Tempzin 1.578
Toddin 1.285
Toitenwinkel zu Rostock 4.308
Walsmühlen 1.349
Warin 1.150
Wismar-Poel in (Wismar) 1.994
Wittenburg 3.130
Wredenhagen (in Röbel) 2.548
Zarrentin 3.325
Ritterschaftliches Amt Einwohner 1871
Boizenburg 1.756
Bukow 8.436
Crivitz 4.646
Gadebusch 4.326
Gnoien 7.653
Goldberg 2.419
Grabow 2.203
Grevesmühlen 13.888
Güstrow 13.562
Schloss Ivenack, Amt Ivenack 1.880
Lübz 7.713
Mecklenburg 5.613
Neukalen 3.402
Neustadt (Mecklenburg) 5.227
Plau 1.322
Ribnitz 5.179
Schwaan 1.073
Schwerin 6.603
Stavenhagen 18.837
Sternberg 2.319
Wittenburg 9.805
Wredenhagen 5.915
Klosteramt Einwohner 1871
Dobbertin 5.305
Malchow 2.713
Ribnitz 808
Kloster zum Heiligen Kreuz

Freistaat Mecklenburg-Schwerin (1919–1933)

Wappen des Freistaates Mecklenburg-Schwerin

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Mecklenburgs

Politik

Landtag

Der Landtag des Freistaates Mecklenburg-Schwerin hatte seinen Sitz in Schwerin. Die erste Sitzung der Verfassunggebenden Versammlung fand am 21. Februar 1919 statt. Der Landtag konstituierte sich nach der Wahl im Juni 1920. Die Legislaturperiode dauerte drei Jahre. Es galt ein Verhältniswahlrecht, allerdings mit geschlossenen Listen. Die Rechenverfahren wurden mit dem D’Hondt-Verfahren durchgeführt. Insgesamt gab es nur einen Wahlkreis, der den gesamten Freistaat umfasste.

Regierung

Das Mecklenburgisch-Schwerinische Staatsministerium bestand aus dem Ministerpräsidenten und den Ministerien für Äußeres, für Inneres, für Finanzen, für Justiz, für Unterricht, Kunst, Geistliche und Medizinalangelegenheiten und für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. In der Regel übernahm der Ministerpräsident zugleich das Außenministerium und ein weiteres Fachministerium. Das Kabinett bestand dann aus dem Ministerpräsidenten und drei Ministern. Oft leitete ein Minister auch zwei Ministerien, so dass die Regierung aus dem Ministerpräsidenten und nur noch zwei Ministern bestand. In der nationalsozialistischen Zeit wurde das Kabinett weiter verkleinert (Ministerpräsident und ein Staatsminister).

Staatsminister, Ministerpräsidenten:

Verwaltungsgliederung

Stadtbezirke:

  1. Güstrow
  2. Rostock
  3. Schwerin
  4. Wismar

Ämter:

  1. Boizenburg
  2. Bützow
  3. Dargun
  4. Doberan
  5. Grabow
  6. Grevesmühlen
  7. Güstrow
  8. Hagenow
  9. Lübz
  10. Ludwigslust
  11. Malchin
  12. Neustadt
  13. Parchim
  14. Röbel
  15. Rostock
  16. Schwerin
  17. Stavenhagen
  18. Warin
  19. Waren
  20. Amt Wismar

Siehe auch

  • Mecklenburgischer Staatskalender (mit Linksammlung)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (Verfassunggebende Versammlung)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (1. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (2. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (3. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (4. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (5. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (6. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (7. Wahlperiode)
  • Liste der Mitglieder des Landtages (Freistaat Mecklenburg-Schwerin) (8. Wahlperiode)

Trivia

Thomas Manns Roman Königliche Hoheit spielt, ohne dies zu nennen, im – dichterisch selbstverständlich ‚bearbeiteten‘ – Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin.

Literatur

  • Helge Bei der Wieden: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band 13: Mecklenburg. Marburg 1976, ISBN 3-87969-128-2.

Weblinks

Wikisource: Mecklenburg – Quellen und Volltexte
Commons: Mecklenburg-Schwerin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur über Mecklenburg-Schwerin in der Landesbibliographie MV
  • Historische Karte Mecklenburgs 1905
  • Das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 1815–1918
  • Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin (Gemeinden 1910)

Einzelnachweise

  1. Bezeichnungen nach Staatskalender Mecklenburg-Schwerin 1896.
  2. Helge bei der Wieden: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte. Bd. 13: Mecklenburg. Marburg 1976, S. 57–59.
  3. 1769–1784 Geheimerratspräsident von Mecklenburg-Strelitz
  4. Sohn des vg. Carl Friedrich
  5. Fußnote: Volkszählung 1871
Territorien und Stände im Niedersächsischen Reichskreis (Heiliges Römisches Reich, 1500–1806)
Mitgliedstaaten des Rheinbundes (1806–1813)

Rang erhöht durch Napoleon → Königreiche: Bayern | Sachsen | Württemberg | Großherzogtümer: Baden | Hessen | Herzogtum: Nassau

Napoleonische Staaten → Königreiche: Westphalen | Großherzogtümer: Berg | Würzburg | Fürstentümer: Aschaffenburg (ab 1810 als Großherzogtum Frankfurt) | Von der Leyen | Regensburg (bis 1810)

Unverändert → Herzogtümer: Anhalt-Bernburg | Anhalt-Dessau | Anhalt-Köthen | Arenberg-Meppen | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Oldenburg | Sachsen-Coburg-Saalfeld | Sachsen-Gotha-Altenburg | Sachsen-Hildburghausen | Sachsen-Meiningen | Sachsen-Weimar, Sachsen-Eisenach (seit 1741 Personalunion, ab 1809 Realunion), Sachsen-Weimar-Eisenach | Fürstentümer: Hohenzollern-Hechingen | Hohenzollern-Sigmaringen | Isenburg-Birstein | Liechtenstein | Lippe | Reuß-Ebersdorf | Reuß-Greiz | Reuß-Lobenstein | Reuß-Schleiz | Salm-Kyrburg | Salm-Salm | Schaumburg-Lippe | Schwarzburg-Rudolstadt | Schwarzburg-Sondershausen | Waldeck

Kaisertum

Österreich

Königreiche

Bayern Hannover Preußen Sachsen Württemberg

Kurfürstentum

Hessen (Kassel)

Großherzogtümer

Baden Hessen (Darmstadt) Luxemburg Mecklenburg-Schwerin • Mecklenburg-Strelitz Oldenburg Sachsen-Weimar-Eisenach

Herzogtümer

Anhalt (ab 1863) Anhalt-Bernburg (bis 1863) Anhalt-Dessau (bis 1863) Anhalt-Köthen (bis 1847) Holstein Lauenburg Limburg (1839-1866) Nassau Sachsen-Altenburg (ab 1826) Sachsen-Coburg-Saalfeld – ab 1826 als Sachsen-Coburg-Gotha Sachsen-Gotha-Altenburg (bis 1826) Sachsen-Hildburghausen (bis 1826) Sachsen-Meiningen Herzogtum Braunschweig

Fürstentümer

Hessen-Homburg (1817-1866) Hohenzollern-Hechingen (bis 1850) Hohenzollern-Sigmaringen (bis 1850) Liechtenstein Lippe Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie (ab 1848) Reuß-Ebersdorf (bis 1824) Reuß-Lobenstein (bis 1824) Reuß-Lobenstein und Ebersdorf (1824–1848) Reuß-Schleiz (bis 1848) Schaumburg-Lippe Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Sondershausen Waldeck-Pyrmont

Freie Städte

Bremen Frankfurt am Main Hamburg Lübeck

Mitgliedstaaten des Deutschen Zollvereins (1834–1919)

Preußen (ab 1834) (mit den zugehörigen Gebieten: Anhalt-Bernburg (1834–1863), Anhalt-Dessau (1834–1863), Anhalt-Köthen (1834–1847), Anhalt (ab 1863), Waldeck (ab 1834), Lippe (ab 1841), Lauenburg (1865–1876), Schleswig-Holstein (ab 1867)) | Hessen-Darmstadt (ab 1834) | Hessen-Kassel (1834–1866) | Hessen-Homburg (1835–1866) | Bayern (ab 1834) | Württemberg (ab 1834) (mit den zugehörigen Gebieten: Hohenzollern-Hechingen (1834–1850), Hohenzollern-Sigmaringen (1834–1850)) | Sachsen (ab 1834) | Zoll- und Handelsverein der Thüringischen Staaten (ab 1834) (mit den zugehörigen Gebieten: Sachsen-Weimar-Eisenach (ab 1834), Sachsen-Altenburg (ab 1834), Sachsen-Meiningen (ab 1834), Sachsen-Coburg und Gotha (ab 1834), Schwarzburg-Rudolstadt (ab 1834), Schwarzburg-Sondershausen (ab 1834), Reuß-Greiz (ab 1834), Reuß jüngerer Linie (ab 1848), Reuß-Schleiz (1834–1848), Reuß-Lobenstein und Ebersdorf (1834–1848)) | Baden (ab 1835) | Nassau (1835–1866) | Frankfurt (1836–1866) | Braunschweig (ab 1841) | Luxemburg (ab 1842) | Hannover (1854–1866) (mit den zugehörigen Gebieten: Schaumburg-Lippe (ab 1854)) | Oldenburg (ab 1854) | Hamburg (ab 1888) | Bremen (ab 1888) | Lübeck (ab 1868) | Elsaß-Lothringen (ab 1871) | Mecklenburg-Strelitz (ab 1867) | Mecklenburg-Schwerin (ab 1867)

Bundesstaaten des Norddeutschen Bundes (1866/1867–1871)
Königreiche

Preußen in Personalunion mit Lauenburg Sachsen

Wappen des Norddeutschen Bundes
Großherzogtümer

Hessen (nur Provinz Oberhessen nördlich des Mains)• Mecklenburg-Schwerin • Mecklenburg-Strelitz Oldenburg Sachsen-Weimar-Eisenach

Herzogtümer

Anhalt Braunschweig Sachsen-Meiningen Sachsen-Altenburg Sachsen-Coburg und Gotha

Fürstentümer

Lippe Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie Schaumburg-Lippe Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Sondershausen Waldeck-Pyrmont

Freie Städte

Bremen Hamburg Lübeck

Bundesstaaten des Deutschen Kaiserreichs (1871–1918)
Königreiche

Bayern Preußen Sachsen Württemberg

Flagge des Deutschen Kaiserreichs
Großherzogtümer

Baden Hessen-Darmstadt Mecklenburg-Schwerin • Mecklenburg-Strelitz Oldenburg Sachsen-Weimar-Eisenach

Herzogtümer

Anhalt Braunschweig Sachsen-Altenburg Sachsen-Coburg und Gotha Sachsen-Meiningen

Fürstentümer

Lippe Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie Schaumburg-Lippe Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Sondershausen Waldeck-Pyrmont

Stadtrepubliken

Bremen Hamburg Lübeck

Reichsland

Elsaß-Lothringen

Länder des Deutschen Reiches zur Zeit der Weimarer Republik (1919–1933)

   Anhalt Anhalt | Baden Baden | Bayern | Freistaat Braunschweig Braunschweig | Bremen | Hamburg | Volksstaat Hessen Hessen | Freistaat Lippe Lippe | Lübeck | Mecklenburg-Schwerin | Mecklenburg-Strelitz | Freistaat Oldenburg Oldenburg | Freistaat Preußen Preußen | Sachsen | Freistaat Schaumburg-Lippe Schaumburg-Lippe | Thuringen Thüringen (ab 1920) | Wurttemberg Württemberg
Saargebiet (unter Völkerbundsverwaltung 1920-1935)
Volksstaat Reuß Reuß (bis 1920) | Freistaat Sachsen-Altenburg Sachsen-Altenburg (bis 1920) | Freistaat Sachsen-Gotha Sachsen-Gotha (bis 1920)* | Freistaat Sachsen-Meiningen Sachsen-Meiningen (bis 1920) | Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach Sachsen-Weimar-Eisenach (bis 1920) | Freistaat Schwarzburg-Rudolstadt Schwarzburg-Rudolstadt (bis 1920) | Freistaat Schwarzburg-Sondershausen Schwarzburg-Sondershausen (bis 1920)
Freistaat Waldeck-Pyrmont Waldeck-Pyrmont (bis 1929)
*Der Landesteil Coburg löste sich nach der Abdankung von Herzog Carl Eduard aus der Union mit Gotha, organisierte sich als Freistaat Coburg und schloss sich 1920 Bayern an. Reichsrechtlich wurde die Eigenständigkeit Coburgs allerdings nicht anerkannt und es weiterhin als Landesteil Gothas angesehen. 

Normdaten (Geografikum): GND: 4281380-3 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n81022461 | VIAF: 242926164