Naturschutzgebiet Kleine Dingdener Heide

NSG Kleine Dingdener Heide

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area


Bild gesucht BW
f1
Lage Hamminkeln, Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Fläche 50 ha
Kennung WES-069
WDPA-ID 329489
Geographische Lage 51° 47′ N, 6° 39′ O51.7856.6430555555556Koordinaten: 51° 47′ 6″ N, 6° 38′ 35″ O
Naturschutzgebiet Kleine Dingdener Heide (Nordrhein-Westfalen)
Naturschutzgebiet Kleine Dingdener Heide (Nordrhein-Westfalen)
Meereshöhe von 46 m bis 49 m NHN[1]
Einrichtungsdatum 2002
Rahmenplan Landschaftsplan Raum Hamminkeln
Verwaltung Untere Landschaftsbehörde Kreis Wesel

Das Naturschutzgebiet Kleine Dingdener Heide (NSG-Kennung WES-069) ist rund 50 Hektar groß und befindet sich in der Gemarkung Dingden im Gebiet der nordrhein-westfälischen Stadt Hamminkeln. Es erstreckt sich vorwiegend über Wald- und Grünlandflächen, einschließlich eines ökologisch besonders wertvollen Feuchtheideareals und kleinerer Trockenheidevorkommen. Es liegt im Bereich des Konstantin(s)forsts, einem nach Fürst Konstantin zu Salm-Salm benannten Privatwaldgebiet.

Das Naturschutzgebiet umfasst einen Teilbereich der größeren Kulturlandschaft Dingdener Heide im Übergangsbereich zwischen Münsterland und Niederrhein, zu der noch weitere umliegende Bereiche gehören. In geringer Entfernung existieren etwas östlich die Naturschutzgebiete Dingdener Heide (mit der Großen Dingdener Heide) und Büngernsche und Dingdener Heide. Andere Flächen der Dingdener Heide liegen v. a. in Landschaftsschutzgebieten. Im Südosten grenzt das NSG Mumbecker Bach an, im Westen die Campinganlage Erholungsgebiet Dingdener Heide.

Flora und Fauna

Im südlichen NSG-Abschnitt, im Bereich Beltung des Konstantinforsts, liegt die von Pfeifengras dominierte Feuchtheidefläche. Insbesondere dort kommen seltene und gefährdete Pflanzenarten vor, u. a. Sparrige Binse, Stumpfblütige Binse, Vielstängelige Sumpfbinse, Braunes Schnabelried, Lungen-Enzian und Mittlerer Sonnentau.[2] An trockeneren zwergstrauchheideartigen Stellen kommen u. a. Besenheide, Heidelbeere und Preiselbeere vor. Auch als Lebensraum für mehrere seltene und gefährdete Tierarten ist das Gebiet im Biotopverbund bedeutend, so z. B. die Offenlandbereiche für den Großen Brachvogel und für Reptilien (Zauneidechse, Schlingnatter, auch Kreuzotter); die vorhandenen Gräben sowie kleinflächige Stillgewässer sind besonders für Amphibien relevant (u. a. Grasfrosch und Teichmolch).[2]

Tourismus

Das Naturschutzgebiet wird weitgehend durch Straßen und Wege begrenzt, von denen aus randliche Blicke ins Gebiet möglich sind. Die Straße Finkenberg verläuft teilweise im Gebiet, ebenso wie ein Abschnitt eines landschaftskundlichen Rundwanderwegs, der unter der Bezeichnung „Dingdener Heide – Geschichte einer Kulturlandschaft“ beworben wird.[3] Er führt durch mehrere benachbarte Schutzgebiete und geht auf ein Förderprojekt der NRW-Stiftung und des NABU zurück, in dessen Rahmen verschiedene historische Formen der bäuerlichen Kulturlandschaft rekonstruiert, gepflegt und erlebbar gemacht werden.[4][5] Dieser Wanderweg erschließt den südlichen Bereich des NSGs Kleine Dingdener Heide und führt durch den Wald am Feuchtheidebereich entlang.[3] Für die NRW-Stiftung setzt sich seit 1994 der Kabarettist Wendelin Haverkamp öffentlichkeitswirksam als Projektpate der Dingdener Heide ein.[6] Betreuerin des Kulturlandschaftsprojekts ist die Biologische Station im Kreis Wesel, die ebenfalls das NSG Kleine Dingdener Heide betreut.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. a b Naturschutzgebiet „WES-069 Kleine Dingdener Heide“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen
  3. a b Rundweg. In: www.dingdener-heide.com. Stiftung Büngernsche/Dingdener Heide, abgerufen am 10. Oktober 2016 (dort auch Flyer mit Rundweg-Karte). 
  4. Dingdener Heide – Zeitreise in die Geschichte einer alten Kulturlandschaft. (PDF) In: www.nrw-stiftung.de. NRW-Stiftung, Mai 2003, abgerufen am 10. Oktober 2016 (Broschüre). 
  5. „Die Idee“ Projektbeschreibung: Dingdener Heide – Geschichte einer Kulturlandschaft. (PDF) In: www.dingdener-heide.com. NABU NRW/NRW-Stiftung, März 2001, abgerufen am 9. Oktober 2016. 
  6. Wendelin Haverkamp, Pate für die Dingdener Heide. In: www.nrw-stiftung.de. Abgerufen am 10. Oktober 2016. 
Naturschutzgebiete in Hamminkeln
Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet

Bachtal am Hasenkamp | Bislicher Meer und Wat Ley | Binnendünen am Lichterholzweg | Diersfordter Wald | Dingdener Heide | Hagener Meer/Bellinghover Meer/Lange Renne | Hemmings Schlinke | Im Venn | Isselniederung | Kleine Dingdener Heide | Mumbecker Bach | Rigauds Busch | Risswald | Stapelbach

Naturschutzgebiet
Naturschutzgebiet

Alter Rhein, Jenneckes Gatt, Niepgraben | Bachtal am Hasenkamp | Bachtal am Wefelnberg | Bachtäler südöstlich Hünxe | Bagelwald im Wackenbruch | Binnendünen am Lichterholzweg | Bislicher Insel | Bislicher Meer und Wat Ley | Blink | Bruch- und Auenwald und angrenzender Eichenwald am Ostrand der Leucht | Bruckhauser Mühlenbach | Dämmerwald | Diersfordter Wald | Dingdener Heide | Drevenacker Dünen | Droste Woy, Rheinaue zwischen Wesel und Bislich | Erlenbruchwald und Landwehr in der Leucht | Feuchtgebiet bei Menzelen-Ost | Feuchtwiesen an der Straße Neuenroisfeld | Feuchtwiesen Bucholter Bruch und Nordhang Testerberge | Forschungsrevier im Orsoyer Rheinbogen | Fossa Eugeniana nördlich vom Kamperbrucher Feld | Fürstenberg | Gartroper Mühlenbach | Grenzdyck | Hagener Meer/Bellinghover Meer/Lange Renne | Hasenfeld und Rheinvorland zwischen Eversael und Ossenberg | Hemmings Schlinke | Hohe Ley, Wesendonker Abzugsgraben, Urselmanns Ley, Tacke Ley | Hünxer Bachtal | Im Fort westlich der Vellenfurth | Im Venn | Insel im Haferbruchsee | Isselniederung | Issumer Fleuth | Kaninchenberge | Kirchheller Heide, Schwarzbach | Kleine Dingdener Heide | Krummbeck | Leucht | Lichtenhagen | Lippeaue (WES-001) | Lippeaue (WES-092) | Lipperandsee | Loosen Berge | Momm-Niederung | Mumbecker Bach | Nieder Heide am Egelsberg | Niederkamp und Mönchschall | Nieper Altrheinrinne bei Bloemersheim | Nieper Altrheinrinne | Nördlicher Tüschenwald | Oberer Hollebach | Plankenbach | Quell-Bachsystem Siegewinkelbach | Quellbachsystem Osterbach/Langefortsbach | Rayener Berg | Reeser Schanz, Rheinaue zwischen Obermörmter und Vynen, bei Gut Grindt und Haus Lüttingen | Renaturierungsgelände Büdericher Ziegelei | Rheinaue Bislich-Vahnum | Rheinaue Walsum/Dinslaken | Rheinaue zwischen Büderich und Perrich | Rheinvorland nördlich der Ossenberger Schleuse | Rheinvorland östlich von Wallach | Rheinvorland zwischen Mehrum und Emmelsum | Rigauds Busch | Risswald | Scholtenbusch | Schwafheimer Bruch | Stapelbach | Steinbach | Stollbach | Torfvenn/Rehrbach | Üfter-, Rüster- und Emmelkämper Mark | Weseler Aue und Leygraben bei Flüren | Winkelscher Busch