Schreckhorn

Schreckhorn

Schreckhorn, Berner Alpen. Blick vom Faulhorn

Höhe 4078 m ü. M.
Lage Kanton Bern, Schweiz
Gebirge Berner Alpen
Dominanz 5,48 km → Finsteraarhorn
Schartenhöhe 795 m ↓ Finsteraarjoch[1]
Koordinaten 652106 / 15998946.5891388888898.11853611111114078Koordinaten: 46° 35′ 21″ N, 8° 7′ 7″ O; CH1903: 652106 / 159989
Schreckhorn (Kanton Bern)
Schreckhorn (Kanton Bern)
Erstbesteigung 16. August 1861 durch Peter und Christian Michel, Leslie Stephen und Ulrich Kaufmann
Normalweg Südwestgrat (ZS+)

Das Schreckhorn ist mit einer Höhe von 4078 m ü. M. der nördlichste Viertausender Europas. Es befindet sich in den Berner Alpen im Kanton Bern in der Schweiz. Geologisch gehört das Schreckhorn zum Aarmassiv und besteht aus Erstfeldergneis.

Besteigung

Erstbesteigung

Das Schreckhorn ist der bergsteigerisch anspruchsvollste Viertausender in den Berner Alpen. Die Erstbesteigung erfolgte am 16. August 1861 durch Peter und Christian Michel, Leslie Stephen und Ulrich Kaufmann.

Routen

Ausgangspunkt

Ausgangspunkt für alle Routen ist die Schreckhornhütte (2529 m ü. M.), erreichbar von Grindelwald (1034 m ü. M.).

Südwestgrat (Normalroute)

  • Schwierigkeit: ZS+, mit III. UIAA-Grad Felskletterei
  • Zeitaufwand: 6–7 Stunden

Nordwestgrat (Andersongrat)

  • Schwierigkeit: S
  • Zeitaufwand: 6–8 Stunden

Südpfeiler

  • Schwierigkeit: SS, mit V−. UIAA-Grad Felskletterei
  • Zeitaufwand: 8½–9½ Stunden
Schreckhorn und Oberer Grindelwaldgletscher

Literarische Fundstellen und frühe Kartografie

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Albrecht von Haller

Das Schreckhorn ist einer der wenigen Berge, die bereits vor dem klassischen Zeitalter des Alpinismus europaweit, zumindest dem Namen nach, bekannt waren und auch Eingang in die klassische Literatur fanden: Wohl erstmals findet es, und zwar als einziger Alpengipfel, Erwähnung in Albrecht von Hallers Gedicht Die Alpen von 1729 (Kapitel 1, sechstletzter Gesang).[2]

Bei Haller ist das Schreckhorn ein idealisiertes Zentrum der Alpen, von welchem aus die Ströme Europas nach Norden und nach Süden in die Meere abfliessen. In Wirklichkeit trennt es lediglich die Aare von der Lütschine. Die Wasserscheide zum Mittelmeer liegt fünf Kilometer weiter südwestlich, und jene zum Rhein und zum Inn liegen 40 beziehungsweise 120 Kilometer weiter östlich. Haller stammte aus Bern und bereiste die Alpen im Jahr vor der Verfassung des Gedichts selbst.

Erwähnung bei Kleist und Schiller

Etwa 1803 erscheint das Schreckhorn in einem Brief Heinrich von Kleists aus Thun an seine Schwester.

1804 erscheint das Schreckhorn in Friedrich Schillers Wilhelm Tell (Vers 628), neben der namentlichen Erwähnung von Jungfrau, Glärnisch sowie dem Haggenspitz, einem Nebengipfel des Kleinen Mythen. Allerdings war Schiller nie in der Schweiz, und so ist fraglich, ob er vom Schreckhorn mehr kannte als bloss den Namen.

Kartografie

1755 erscheint es in dem Panorama der Schneeberge des Jacques-Barthélemy Micheli du Crest. Es ist dort neben Pilatus und Wetterhorn der einzige Gipfel, der zutreffend beschriftet ist.

Literatur

  • Helmut Dumler, Willi P. Burkhardt: Viertausender der Alpen. 12., aktualisierte Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-7427-2.

Weblinks

Commons: Schreckhorn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
  • Schreckhorn bei 4000er – Die Viertausender der Alpen. Hrsg.: Thomas Schabacher, Daniel Roth

Einzelnachweise

  1. Schweizer Landeskarte 1:10'000. Abgerufen am 14. September 2023. 
  2. https://www.projekt-gutenberg.org/haller/gedichte/alpen.html
Normdaten (Geografikum): GND: 4495163-2 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 241856551