Wilhelm Meyer-Detring

Wilhelm Meyer-Detring (* 9. Mai 1906 in Breslau; † 5. April 2002[1]) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Bundeswehr.

Leben

Meyer-Detring trat nach seinem Abitur 1925 ins 7. Infanterie-Regiment der Reichswehr ein, dem er bis 1936 angehörte, zuletzt als Hauptmann und Kompaniechef. Von 1936 bis 1938 absolvierte er eine Generalstabsausbildung. In der Wehrmacht folgten Verwendungen als Generalstabsoffizier im IX. Armeekorps in Kassel. Am Westfeldzug nahm er als Erster Generalstabsoffizier der 299. Infanterie-Division teil, anschließend diente er bis Mitte 1942 in gleicher Verwendung bei der 137. Infanterie-Division. Von 1942 bis 1944 war Meyer-Detring Dritter Generalstabsoffizier (Ic/AO) im Stabe des Oberbefehlshabers West. Von September 1944 bis Kriegsende war er Generalstabsoffizier des Heeres (Op H) im Wehrmachtführungsstab. Im Mai 1945 überbrachte er Ferdinand Schörner in Bad Welchau in Böhmen im Auftrag von Karl Dönitz die Nachricht der deutschen Kapitulation. Sein letzter Rang war Oberst.

Nach Kriegsende befand sich Meyer-Detring bis 1946 in amerikanischer und britischer Kriegsgefangenschaft. Anschließend arbeitete er als leitender Angestellter einer Fabrik in Württemberg, bis er 1956 als Oberst in die neugegründete Bundeswehr eintrat. Hier war er zunächst Leiter des deutschen Verbindungsstabs bei der United States Army Europe (USAREUR), später war er bei der NATO als Brigadegeneral und Abteilungsleiter im COMLANDCENT in Fontainebleau tätig. Ab 1959 war er stellvertretender Kommandeur der 2. Panzergrenadierdivision und von 1961 bis 1963 Kommandeur der 1. Panzerdivision im Range eines Generalmajors. Danach war er bis zu seinem Ausscheiden am 30. September 1966 Kommandierender General des I. Korps in Münster.

Auszeichnungen

Schriften

  • Als Deutscher bei der Nato. Wegweiser für die Zusammenarbeit mit Verbündeten. Bernard und Graefe, Frankfurt am Main 1960.

Literatur

  • Helmut R. Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation, Aufstellung. Oldenbourg, München 2006. ISBN 978-3-486-57974-1.
  • Wilhelm Meyer-Detring im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Nachlass BArch N 480

Einzelnachweise

  1. Clemens Range: Die geduldete Armee: 50 Jahre Bundeswehr. Verlag Translimes Media, Berlin 2005, ISBN 3-00-015382-9, S. 281.
Kommandierende Generale des I. Korps

Curt Siewert (1956–1957) | Gerhard Matzky (1957–1960) | Heinz Trettner (1960–1963) | Wilhelm Meyer-Detring (1963–1966) | Jürgen Bennecke (1966–1968) | Otto Uechtritz (1968–1970) | Hans Hinrichs (1970–1974) | Hans-Heinrich Klein (1974–1978) | Ferdinand von Senger und Etterlin (1978–1979) | Kurt von der Osten (1979–1982) | Gerhard Wachter (1982–1986) | Dieter Clauß (1986–1988) | Jörn Söder (1988–1991) | Klaus Naumann (1991) | Hannsjörn Boës (1991–1995)

Kommandeure der 1. Panzerdivision

Willi Mantey (1956–1957) | Paul Reichelt (1957–1959) | Burkhart Müller-Hillebrand (1959–1961) | Wilhelm Meyer-Detring (1961–1963) | Anton Detlev von Plato (1963–1966) | Klaus Schubert (1966–1970) | Horst Hildebrandt (1970–1972) | Hans-Joachim Löser (1972–1974) | Wilhelm Garken (1974–1977) | Christian Schünemann (1977–1979) | Heinz Kasch (1979–1983) | Henning von Ondarza (1983–1985) | Helge Hansen (1985–1987) | Hartmut Behrendt (1987–1991) | Ernst Lissinna (1991–1994) | Hartmut Behrendt (1994) | Gerd Schultze-Rhonhof (1994–1996) | Christian Hellwig (1996–2000) | Horst Förster (2000–2002) | Karl-Heinz Ackermann (2002–2005) | Wolf-Dieter Langheld (2005–2008) | Markus Kneip (2008–2012) | Carsten Jacobson (2012–2014) | Johann Langenegger (2014–2017) | Markus Laubenthal (2017–2018) | Jürgen-Joachim von Sandrart (2018–2021) | Heico Hübner (seit 2021)

Normdaten (Person): GND: 102663380X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 261501844 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Meyer-Detring, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Bundeswehr
GEBURTSDATUM 9. Mai 1906
GEBURTSORT Breslau
STERBEDATUM 5. April 2002