Nastia Liukin

Anastasia Liukin

Nastia Liukin im Januar 2009

Persönliche Informationen
Nationalität: Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Disziplin Gerätturnen
Verein: World Olympic Gymnastics Academy
Trainer: Valeri Liukin
Geburtstag: 30. Oktober 1989 (34 Jahre)
Geburtsort: Moskau
Größe: 160 cm
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 4 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Medaillen
Olympische Spiele
Gold 2008 Peking Einzelmehrkampf
Silber 2008 Peking Mannschafts-
mehrkampf
Silber 2008 Peking Stufenbarren
Silber 2008 Peking Schwebebalken
Bronze 2008 Peking Boden
Weltmeisterschaften
Gold 2005 Melbourne Stufenbarren
Gold 2005 Melbourne Schwebebalken
Silber 2005 Melbourne Boden
Silber 2005 Melbourne Einzelmehrkampf
Silber 2006 Aarhus Mannschafts-
mehrkampf
Silber 2006 Aarhus Stufenbarren
Gold 2007 Stuttgart Mannschafts-
mehrkampf
Gold 2007 Stuttgart Schwebebalken
Silber 2007 Stuttgart Stufenbarren


Anastasia „Nastia“ Liukin (* 30. Oktober 1989 in Moskau als Anastassija Walerjewna Ljukina, russisch Анастаси́я Вале́рьевна Лю́кина) ist eine ehemalige russisch-US-amerikanische Kunstturnerin.

Leben

Anastasia Liukin wurde 1989 in Moskau geboren. Ihre Eltern, die Sportgymnastin Anna Kotschnewa und der Turner Waleri Liukin, wanderten 1992 in die USA aus. Hier eröffnete Liukins Vater gemeinsam mit einem Partner 1994 in Plano (Texas) die Turnschule World Olympics Gymnastic Academy (WOGA).[1]

Aufgrund der Trainertätigkeit ihrer Eltern verbrachte Liukin von klein auf viel Zeit in Turnhallen. Ihr Talent wurde daher früh erkannt und gefördert, obwohl ihre Eltern einer Turnkarriere zunächst skeptisch gegenüberstanden. Trotzdem wurde Liukin während ihrer gesamten Karriere von ihrem Vater in dessen Turnschule trainiert. Zudem wurde sie von der Choreografin Natalya Marakova betreut.[2]

Erste internationale Auftritte absolvierte Liukin 2002 bei den Junioren. Seit 2005 trat sie bei Senioren-Wettkämpfen an. Neben einem Trainingspensum von 36 Stunden in der Woche, aufgeteilt auf zwei Trainingseinheiten am Tag, besuchte Liukin seit dem Herbst 2007 die private Southern Methodist University in Dallas.[3]

In dem 2006 veröffentlichten Kinofilm Rebell in Turnschuhen hatte Liukin einen Kurzauftritt.[4] Von 2013 bis 2016 studierte sie erfolgreich Sportmanagement und Psychologie in New York.[5][6] Liukin nahm 2015 an der 20. Staffel der US-amerikanischen Tanzshow Dancing with the Stars teil und belegte mit ihrem Tanzpartner Derek Hough den 4. Platz. Im selben Jahr veröffentlichte sie ihre Autobiografie Finding My Shine.[7]

Turnkarriere

Liukin ist mehrfache US-Meisterin. 2005 war sie Weltmeisterin am Stufenbarren und am Schwebebalken sowie Silbermedaillengewinnerin am Boden und im Einzel-Mehrkampf. Bei den Weltmeisterschaften 2006 konnte sie mit der Mannschaft sowie einzeln am Stufenbarren Silber gewinnen. Den Gewinn der Silbermedaille am Stufenbarren konnte sie 2007 wiederholen, außerdem wurde sie in jenem Jahr Weltmeisterin im Mannschaftswettbewerb und am Schwebebalken.

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking konnte Liukin mit der US-amerikanischen Mannschaft die Silbermedaille im Mannschaftsfinale gewinnen. Im Einzelmehrkampffinale verwies sie Shawn Johnson und Yang Yilin auf die Plätze zwei und drei und wurde Olympiasiegerin. Am Boden reichte es für eine Bronzemedaille. Am Stufenbarren wurde Liukins Übung zwar mit der gleichen Punktzahl bewertet wie die der Chinesin He Kexin, auf Grund einer Tiebreak-Regel gewann sie jedoch nur Silber. Ohne diese Regel, die für die Olympischen Spiele eingeführt worden war, hätten beide Turnerinnen eine Goldmedaille gewonnen.[8] Am letzten Wettkampftag der Gerätturnwettbewerbe gewann Liukin schließlich am Schwebebalken ihre dritte olympische Silbermedaille.

Nach den Olympischen Spielen setzte Liukin ihre sportliche Karriere mit dem Ziel fort, an den Olympischen Spielen 2012 in London teilzunehmen[9]. Bei den Amerikanischen Meisterschaften 2009 trat Liukin nur am Schwebebalken an und wurde fünfte. Nach den amerikanischen Meisterschaften erklärte Liukin, eine Auszeit vom Sport nehmen zu wollen, um vermehrt den Ansprüchen ihrer Sponsoren nachzugehen sowie sich ehrenamtlicher Arbeit widmen zu können[10]. Folglich war sie auch kein Mitglied der US-amerikanischen Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2009 in London. Nach einem Comeback bei den Visa Championships 2012 und einer Teilnahme an den Olympic Trials im selben Jahr wurde sie nicht für die Olympischen Spiele nominiert und gab ihren Rücktritt bekannt.[11]

Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Nastia Liukin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. FAZ.net: Vom Vater wie eine Skulptur geformt, 25. November 2005.
  2. https://web.archive.org/web/20061007075907/http://www.usa-gymnastics.org/publications/usa-gymnastics/2005/3/nastia.pdf
  3. NastiaLiukin.com: Originals vom 16. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nastialiukin.com. Stand: 22. Dezember 2007.
  4. imdb.com: Full cast and crew für Stick It (2006). Stand: 22. Dezember 2007.
  5. bleacherreport: "Nastia Liukin verabschiedet sich." Abgerufen am 9. Januar 2012
  6. https://www.washingtonpost.com/blogs/early-lead/post/nastia-liukins-career-ends-with-awful-fall--and-graceful-exit/2012/07/02/gJQAGhppIW_blog.html
  7. Nastia Liukin recalls 2012 Olympic trials fall, concussion in 'Finding My Shine'. 3. Dezember 2015, abgerufen am 25. April 2024 (amerikanisches Englisch). 
  8. general-anzeiger-bonn.de: Kexin gewinnt nach Tie-Break-Regel am Stufenbarren (Memento des Originals vom 2. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.general-anzeiger-bonn.de. Abgerufen: 19. August 2008.
  9. DallasNews.com Visa Championships: A nervous night for champion Nastia Liukin (Memento des Originals vom 23. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dallasnews.com. Abgerufen: 17. Oktober 2009
  10. USAtoday.com Nastia Liukin withdraws from October's world championships. Abgerufen: 19. Mai 2010
  11. Nastia Liukin makes tearful farewell. 2. Juli 2012, abgerufen am 25. April 2024 (englisch). 
Olympiasiegerinnen Einzelmehrkampf

1952: Sowjetunion 1923 Maria Gorochowskaja | 1956: Sowjetunion 1955 Larissa Latynina | 1960: Sowjetunion 1955 Larissa Latynina | 1964: Tschechoslowakei Věra Čáslavská | 1968: Tschechoslowakei Věra Čáslavská | 1972: Sowjetunion 1955 Ljudmila Turischtschewa | 1976: Rumänien 1965 Nadia Comăneci | 1980: Sowjetunion 1955 Jelena Dawydowa | 1984: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Mary Lou Retton | 1988: Sowjetunion Jelena Schuschunowa | 1992: Vereintes Team Tetjana Huzu | 1996: UkraineUkraine Lilija Podkopajewa | 2000: Rumänien Simona Amânar | 2004: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Carly Patterson | 2008: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Nastia Liukin | 2012: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gabrielle Douglas | 2016: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Simone Biles | 2020: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Sunisa Lee

Liste der Olympiasieger im Turnen

Weltmeisterinnen am Schwebebalken

1950: Helena Rakoczy | 1954: Keiko Tanaka | 1958: Larissa Latynina | 1962: Eva Bosáková | 1966: Natalja Kutschinskaja | 1970: Erika Zuchold | 1974: Ljudmilla Tourischtschewa | 1978: Nadia Comăneci | 1979: Věra Černá | 1981: Maxi Gnauck | 1983: Olga Mostepanowa | 1985: Daniela Silivaș | 1987: Aurelia Dobre | 1989: Daniela Silivaș | 1991: Swjatlana Bahinskaja | 1992: Kim Zmeskal | 1993: Lavinia Miloșovici | 1994: Shannon Miller | 1995: Mo Huilan | 1996: Dina Kotschetkowa | 1997: Gina Gogean | 1999: Ling Jie | 2001: Andreea Răducan | 2002: Ashley Postell | 2003: Fan Ye | 2005: Nastia Liukin | 2006: Iryna Krasnjanska | 2007: Nastia Liukin | 2009: Deng Linlin | 2010: Ana Porgras | 2011: Sui Lu | 2013: Alija Mustafina | 2014: Simone Biles | 2015: Simone Biles | 2017: Pauline Schäfer | 2018: Liu Tingting | 2019: Simone Biles | 2021: Urara Ashikawa | 2022: Hazuki Watanabe | 2023: Simone Biles

Weltmeisterinnen am Stufenbarren

1950: Anna Petersson / Gertrude Kolar | 1954: Ágnes Keleti | 1958: Larissa Latynina | 1962: Irina Perwuschina | 1966: Natalja Kutschinskaja | 1970: Karin Janz | 1974: Annelore Zinke | 1978: Marcia Frederick | 1979: Maxi Gnauck / Ma Yanhong | 1981: Maxi Gnauck | 1983: Maxi Gnauck | 1985: Gabriele Fähnrich | 1987: Daniela Silivaș / Dörte Thümmler | 1989: Fan Di / Daniela Silivaș | 1991: Kim Gwang-suk | 1992: Lavinia Miloșovici | 1993: Shannon Miller | 1994: Lou Li | 1995: Swetlana Chorkina | 1996: Swetlana Chorkina/Alena Piskun | 1997: Swetlana Chorkina | 1999: Swetlana Chorkina | 2001: Swetlana Chorkina | 2002: Courtney Kupets | 2003: Chellsie Memmel / Hollie Vise | 2005: Nastia Liukin | 2006: Elizabeth Tweddle | 2007: Xenija Semjonowa | 2009: He Kexin | 2010: Elizabeth Tweddle | 2011: Wiktorija Komowa | 2013: Huang Huidan | 2014: Yao Jinnan | 2015: Madison Kocian / Wiktorija Komowa / Darja Spiridonowa / Fan Yilin | 2017: Fan Yilin | 2018: Nina Derwael  | 2019: Nina Derwael  | 2021: Wei Xiaoyuan | 2022: Wei Xiaoyuan | 2023: Qiu Qiyuan

Personendaten
NAME Liukin, Nastia
ALTERNATIVNAMEN Liukin, Anastasia; Liukina, Anastasia Walerjewna; Люкина, Анастасия Валерьевна (russisch)
KURZBESCHREIBUNG russisch-US-amerikanische Kunstturnerin
GEBURTSDATUM 30. Oktober 1989
GEBURTSORT Moskau, Sowjetunion