Lotte Kopecky

Lotte Kopecky
Lotte Kopecky (2024)
Lotte Kopecky (2024)
Zur Person
Geburtsdatum 10. November 1995
Nation Belgien Belgien
Disziplin Straße/Bahn (Ausdauer)
Fahrertyp Sprinterin (Straße)
Körpergröße 170 cm
Renngewicht 66 kg
Zum Team
Aktuelles Team SD Worx
Funktion Fahrerin
Internationale Team(s)
2012–2014
2015–2020
2021
2022–
Sport Vlaanderen
Lotto Soudal Ladies
Liv Racing
Team SD Worx
Wichtigste Erfolge
Bahn-Weltmeisterschaften
2023 Regenbogentrikot – Punktefahren
2022, 2023 Regenbogentrikot – Ausscheidungsfahren
2017, 2022 Regenbogentrikot – Zweier-Mannschaftsfahren
Straßen-Weltmeisterschaften
2023 Regenbogentrikot – Straßenrennen
2022 Silbermedaille – Straßenrennen
UCI Women’s WorldTour
2022 Strade Bianche
2022, 2023 Flandern-Rundfahrt
2023 Omloop Het Nieuwsblad
2024 UAE Tour
2024 Paris–Roubaix Femmes
Letzte Aktualisierung: 11. Februar 2024
Kopecky (M.) im Zweier-Mannschaftsfahren der Bahn-EM 2016
Kopecky im Gelben Trikot bei der Auffahrt zum Tourmalet während der Tour de France Femmes 2023
Kopecky bei Paris–Roubaix Femmes 2024

Lotte Kopecky (* 10. November 1995 in Rumst) ist eine belgische Radsportlerin. Sie ist die dominierende Radrennfahrerin ihres Landes auf Bahn und Straße seit Mitte der 2010er Jahre.

Sportliche Laufbahn

Lotte Kopecky begann mit dem Radsport im Alter von neun Jahren, als ihr Bruder Seppe (1993–2023) Cyclocrossrennen bestritt und sie seinem Vorbild folgte.[1] Es folgte der Besuch einer Topsportschool, an der sie Unterricht und Training miteinander verbinden konnte. Da Cyclocross nicht olympisch ist, konzentrierte sie sich bald auf den Bahn- und den Straßenradsport.[2]

2010 errang Kopecky ihre ersten nationalen Titel, als sie belgische Jugend-Meisterin in der Einerverfolgung auf der Bahn sowie im Einzelzeitfahren auf der Straße wurde. 2013 wurde sie Junioren-Europameisterin in Verfolgung und Punktefahren.

2016 wurde Lotte Kopecky für die Straßen-Wettbewerbe der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nominiert. Im Einzelzeitfahren sowie im Straßenrennen war sie mit 20 Jahren die jüngste Starterin. Nach einer Alleinfahrt an der Spitze über 65 Kilometer mit einem zeitweisen Vorsprung von bis zu vier Minuten belegte sie Platz 45 im Straßenrennen; dadurch war sie anderthalb Stunden prominent im Fernsehen zu sehen. Im Zeitfahren wurde sie 21.[3] Im selben Jahr holte Kopecky ihren ersten Titel in der Elite, als sie gemeinsam mit Jolien D’hoore bei den Bahn-Europameisterschaften die Goldmedaille im erstmals für Frauen ausgetragenen Zweier-Mannschaftsfahren gewann. Im Jahr darauf errangen die beiden Sportlerinnen gemeinsam den WM-Titel in dieser Disziplin.

2018 gewann Kopecky eine Etappe der Lotto Belgium Tour und deren Punktewertung, in der Gesamtwertung belegte sie Rang drei. Im folgenden Jahr gewann sie gemeinsam mit Jolien D’hoore beim Lauf des Bahnrad-Weltcups in Cambridge das Zweier-Mannschaftsfahren. Auf der Straße wurde sie 2020 und 2021 zweifache belgische Meisterin im Straßenrennen sowie im Einzelzeitfahren. 2020 gewann sie eine Etappe des Giro d’Italia Donne, 2021 die Gesamtwertung der Lotto Belgium Tour. Auf der Bahn wurde sie 2021 Weltmeisterin im Punktefahren.

Zur Saison 2022 wechselte Kopecky zum Team SD Worx, wo sie ihr bis dahin erfolgreichstes Jahr absolvierte. Sie gewann im Zweiersprint vor Annemiek van Vleuten die Strade Bianche und damit ihr erstes Eintagesrennen der UCI Women’s WorldTour und kurz darauf die Flandern-Rundfahrt.[4] Bei Paris-Roubaix Femmes belegte sie Rang zwei. Sie wurde belgische Zeitfahrmeisterin und entschied eine Etappe der Vuelta a Burgos für sich. Im September des Jahres belegte sie bei den Weltmeisterschaften im Straßenrennen Platz zwei. Auch auf der Bahn war sie erfolgreich: Sie wurde Europameisterin im Ausscheidungsfahren und schließlich zweifache Weltmeisterin im Ausscheidungsfahren sowie mit Shari Bossuyt im Zweier-Mannschaftsfahren.

Im Februar 2023 wurde Kopecky Bahneuropameisterin im Ausscheidungsfahren und gewann rund zwei Wochen später auf der Straße das WorldTour-Rennen Omloop Het Nieuwsblad. Bei den Strade Bianche wurde sie im Zweiersprint durch ihre Teamkollegin Demi Vollering geschlagen.[5] Sie wiederholte ihren Vorjahressieg der Flandern-Rundfahrt, indem sie sechs Kilometer vor dem Ziel ihre letzten Begleiterinnen abschüttelte.[6] Sie gewann durch einen Angriff kurz vor dem Ziel die hügelige 1. Etappe der Tour de France Femmes 2023[7] und verteidigte die Gesamtführung bis zur vorletzten Etappe mit Bergankunft am Col du Tourmalet, bei der sie Tagessechste wurde und die Führung an Vollering verlor. Sie beendete die Rundfahrt nach dem dritten Rang im Abschlußzeitfahren auf Platz zwei der Gesamtwertung und als Gewinnerin der Punktewertung. Zwei Wochen darauf gewann sie die Weltmeisterschaften im Straßenrennen in Glasgow.

Bei den Bahnradsport-Europameisterschaften 2024 im Januar des Jahres wurde sie zweifache Europameisterin, indem sie die unmittelbar nacheinander ausgetragenen Rennen des Punkte- und Ausscheidungsfahrens gewann; im Zweier-Mannschaftsfahren gewann sie mit Katrijn De Clercq zudem Silber. Anfang Februar gewann sie bei ihrem ersten Straßenrennen der Saison, der UAE Tour, die Etappe auf den Dschabal Hafit und die Gesamtwertung, womit sie sich nach dem sechsten Platz am Tourmalet endgültig auch als Bergfahrerin etablierte. Im April 2024 gewann Kopecky die vierte Austragung des Straßenrennens Paris–Roubaix Femmes.[8]

Ehrungen

2020, 2021 und 2022 wurde Lotte Kopecky mit der Flandrienne-Trofee ausgezeichnet.[9]

Erfolge

Bahn

2010
  • Belgische Jugend-Meisterin – Einerverfolgung
2013
2014
2015
  • Belgische Meisterin – Einerverfolgung
2016
2017
2018
  • Belgische Meisterin – Punktefahren, Omnium
2019
2021
2022
2023

2023/24

  • Belgische Meisterin – Punktefahren, Scratch, Omnium

2024

Straße

2010
  • Belgische Jugend-Meisterin – Einzelzeitfahren
2011
  • Belgische Jugend-Meisterin – Einzelzeitfahren
2012
  • Belgische Junioren-Meisterin – Einzelzeitfahren
2014
  • Belgische Meisterin (U23) – Einzelzeitfahren
2016
2017
  • Belgische Meisterin (U23) – Einzelzeitfahren
2018
  • eine Etappe und Punktewertung Lotto Belgium Tour
  • Belgische Meisterin – Mannschaftszeitfahren
2019
2020
2021

2022

2023
2024

Weblinks

Commons: Lotte Kopecky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lotte Kopecky in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Lotte Kopecky in der Datenbank von ProCyclingStats.com
  • Lotte Kopecky in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)

Einzelnachweise

  1. André van den Ende: Familiedrama: Lotte Kopecky verliest 29-jarige broer – Wieler Revue. In: wielerrevue.nl. 13. März 2023, abgerufen am 14. März 2023 (englisch). 
  2. Faces of the Future: Lotte Kopecky, the youngest rider in the women's Olympic road race. In: cyclingtips.com. 28. Dezember 2020, abgerufen am 4. Januar 2022 (englisch). 
  3. Anne-Marije Rook: Faces of the Future: Lotte Kopecky, the youngest rider in the women’s Olympic road race. In: Cycling Tips. 8. September 2016, abgerufen am 6. November 2016 (englisch). 
  4. Kopecky lässt sich nicht abschütteln und fährt cleveren Sprint. In: radsport-news.com. 5. März 2022, abgerufen am 5. März 2022. 
  5. Vollering ringt Teamkollegin Kopecky im Sprintduell nieder. In: radsport-news.com. 4. März 2023, abgerufen am 30. Juli 2023. 
  6. Kopecky holt sich in Nokere emotionalen Sieg. In: radsport-news.com. 15. März 2023, abgerufen am 30. Juli 2023. 
  7. Zum Tour-Auftakt gehen alle Pläne von SD Worx auf. In: radsport-news.com. 23. Juli 2023, abgerufen am 30. Juli 2023. 
  8. Lotte Kopecky rules the cobbles and velodrome in Paris-Roubaix Femmes, in: The Guardian vom 6. April 2024, zuletzt abgerufen am 6. April 2024.
  9. Flandrien 2020. Wout van Aert wint tweede Flandrien op rij, Lotte Kopecky voor het eerst Flandrienne. In: nieuwsblad.be. 27. November 2020, abgerufen am 28. November 2020 (niederländisch). 

1958 Elsy Jacobs | 1959, 1961, 1963, 1966 Yvonne Reynders | 1960, 1967 Beryl Burton | 1962 Marie-Rose Gaillard | 1964 Emīlija Sonka | 1965 Elisabeth Eichholz | 1968, 1976 Keetie van Oosten-Hage | 1969 Audrey McElmury | 1970, 1971 Anna Konkina | 1972, 1974 Geneviève Gambillon | 1973 Nicole Van Den Broeck | 1975 Tineke Fopma | 1977 Josiane Bost | 1978 Beate Habetz | 1979 Petra de Bruin | 1980 Beth Heiden | 1981 Ute Enzenauer | 1982 Mandy Jones | 1983 Marianne Berglund | 1984 Connie Carpenter-Phinney | 1985, 1986, 1987, 1989, 1995 Jeannie Longo-Ciprelli | 1988 Monique Knol | 1990 Catherine Marsal | 1991, 1993 Leontien Zijlaard-van Moorsel | 1994 Monica Valvik-Valen | 1996 Barbara Heeb | 1997 Alessandra Cappellotto | 1998 Diana Žiliūtė | 1999 Edita Pučinskaitė | 2000 Sinaida Stahurskaja | 2001 Rasa Polikevičiūtė | 2002, 2003 Susanne Ljungskog | 2004 Judith Arndt | 2005 Regina Schleicher | 2006, 2012, 2013 Marianne Vos | 2007 Marta Bastianelli | 2008 Nicole Cooke | 2009 Tatiana Guderzo | 2010, 2011 Giorgia Bronzini | 2014 Pauline Ferrand-Prévot | 2015 Elizabeth Armitstead | 2016 Amalie Dideriksen | 2017 Chantal Blaak | 2018, 2020 Anna van der Breggen | 2019, 2022 Annemiek van Vleuten | 2021 Elisa Balsamo | 2023 Lotte Kopecky

1988 Sally Hodge | 1989 Jeannie Longo | 1990 Karen Holliday | 1991, 1993, 1994 Ingrid Haringa | 1995, 1996 Swetlana Samochwalowa | 1997 Natalja Karimowa | 1998 Teodora Ruano Sanchón | 1999, 2000 Marion Clignet | 2001, 2002, 2003, 2004 Olga Sljussarewa | 2005, 2006 Vera Carrara | 2007 Katherine Bates | 2008 Marianne Vos | 2009 Giorgia Bronzini | 2010 Tara Whitten | 2011 Tazzjana Scharakowa | 2012 Anastassija Tschulkowa | 2013 Jarmila Machačová | 2014 Amy Cure | 2015 Stephanie Pohl | 2016 Katarzyna Pawłowska | 2017, 2020 Elinor Barker | 2018 Kirsten Wild | 2019 Alexandra Manly | 2021, 2023 Lotte Kopecky | 2022 Neah Evans

2021 Letizia Paternoster | 2022, 2023 Lotte Kopecky

2015 Katie Archibald | 2016, 2017, 2019 Kirsten Wild | 2018 Laura Kenny | 2020 Elinor Barker | 2021 Valentine Fortin | 2022–2024 Lotte Kopecky

2016 D’hoore/Kopecky | 2017 Barker/Dickinson | 2018, 2019 Dideriksen/Leth | 2020 Balsamo/Guazzini | 2021 Archibald/Evans | 2022 Zanardi/Barbieri | 2023 Archibald/Barker | 2024 Fortin/Borras

Belgische Meisterinnen im Straßenrennen

1959 Victoire Van Nuffel | 1960 Rosa Sels | 1961 Annie Vermeiren | 1962, 1963, 1976 Yvonne Reynders | 1964 Denise Bral | 1965 Louisa Smits | 1966 Marie-Rose Gaillard | 1967 Christiane Geerts | 1968 Marguerita Dams | 1969, 1970, 1973, 1974, 1977 Nicole Van Den Broeck | 1971, 1972, 1975 Mariette Laenen | 1978, 1979 Maria Herrijgers | 1980, 1984 Nele D’Haene | 1981 Gerda Sierens | 1982 Jenny De Smet | 1983 Ingrid Mekers | 1985 Josiane Vanhuysse | 1986, 1987, 1988 Agnes Dusart | 1989 Sylvie Slos | 1990 Véronique De Roose | 1991, 1993 Kristel Werckx | 1992 Godelieve Jansens | 1994, 1998 Heidi Van De Vijver | 1995 Els Decottenier | 1996, 1997 Sonja Vermeylen | 1999 Cindy Pieters | 2000, 2001 Evy Van Damme | 2002 Ine Wannijn | 2003 Anja Nobus | 2004 Natacha Maes | 2005 Corine Hierckens | 2006 Veronique Belleter | 2007, 2009 Ludivine Henrion | 2008 Ilse Geldhof | 2010, 2013 Liesbet De Vocht | 2011 Evelyn Arys | 2012, 2014, 2015, 2017 Jolien D’hoore | 2016 Kaat Hannes | 2018 Annelies Dom | 2019 Jesse Vandenbulcke | 2020, 2021, 2023 Lotte Kopecky | 2022 Kim De Baat

Personendaten
NAME Kopecky, Lotte
KURZBESCHREIBUNG belgische Radrennfahrerin
GEBURTSDATUM 10. November 1995
GEBURTSORT Rumst